Auch wenn man es zur Zeit durch die niedrigen Temperaturen und den anhaltenden Schnee nicht merkt, rückt das Ende der Winterpause immer näher. Sobald die kalten und ungemütlichen Tage weniger werden, schwingt man sich wieder häufiger in den Sattel. Nach einem eher faulen und wenig aktiven Winter kann dies schonmal sehr anstrengend und frustrierend sein. Doch nicht nur wir müssen unsere Kondition und Koordination nach der Pause wieder aufbauen– auch unsere Vierbeiner geraten in der Winterpause oftmals etwas aus der Form. Häufig neigen wir dazu, die Ansprüche an uns und unsere Pferde beim Wiedereinstieg zu hoch zu setzen und übermotiviert in die neue Saison zu starten.
Konditions- und Muskelaufbau als Grundlage
In der Regel übersteht ein gut trainiertes Warmblut einen Monat „Pause“ ohne größeren Fitnessverlust. Alles, was darüber hinausgeht, erfordert erneuten Aufbau von Muskulatur und Kondition. Pro pausiertem Zeitraum sollte ebenso lange ein förderndes Training zum Wiederaufbau eingeplant werden. Wichtig ist immer, den Pferden genügend Zeit zu geben und den aktuellen körperlichen und geistigen Fitnessstand immer zu berücksichtigen. Zu schnell zu viel von den Pferden zu verlangen, kann sich negativ auswirken und zu Überforderung und Verletzungen führen.
Um Muskeln aufzubauen, müssen neue Reize gesetzt werden. Auch hier gilt es besonders aufmerksam zu sein, damit man sein Pferd nicht überfordert. Sobald das Trainingspensum zu viel erscheint, sollte eine Pause eingelegt oder das Training beendet werden. Stangenarbeit, Longieren, Führanlage oder auch Spazierengehen sind tolle Möglichkeiten, um eine Grundmuskulatur und -kondition zu schaffen. Denn ganz wichtig bei jedem Training: Abwechslung! Eine Runde durch den Wald oder eine Strecke zu Fuß lockern nicht nur die Muskulatur, sondern machen auch den Kopf frei und bieten wunderbare Möglichkeiten, den Bewegungsapparat des Pferdes zu stärken.
langsame Steigerung des Trainingspensums
Bei jedem Pferd ist natürlich der individuelle Fitnesszustand zu berücksichtigen. So kann es sein, dass zum Einstieg erst an jedem zweiten Tag ein wenig trainiert werden kann. Muskelkater, Verspannungen und daraus resultierende schlechte Laune bei Reiter und Pferd verderben nicht nur das Training, sondern ziehen die Aufbauphase unnötig in die Länge. In den folgenden Wochen kann die Trainingszeit stetig gesteigert werden. Pausen sind dabei immer ein wichtiger Faktor: sie sorgen nicht nur für Entspannung und lassen Pferd & Reiter durchatmen, sondern belohnen die bisherige Anstrengung und sind für den Muskelaufbau nicht zu vernachlässigen.
Winterpause – warum überhaupt?
Nicht nur das Wetter kann für eine längere Trainingspause verantwortlich sein: Verletzungen oder Krankheiten zwingen manche Pferdebesitzer dazu, ihr Pferd aus dem Training zu nehmen und längere Pausen einzuplanen. Besonders bei Sehnenschäden oder Muskelrissen, aber auch bei vielen anderen abgeklungenen Erkrankungen ist es ratsam einen schonenden Trainingsplan zum Aufbau der Muskulatur und Kondition zu entwickeln und mit dem Tierarzt abzustimmen. Klein anfangen und immer weiter steigern lautet die Devise. Ausreichendes Warmreiten und regelmäßige Pausen sind dabei das A und O.
Nach der Winterpause ist oft auch vor der Turniersaison. Damit ein gelassener Start in die Turniersaison gelingt, haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt.
Wichtig:
Winterpause sollte nicht bedeuten, dass das Pferd im Stall abgestellt wird. Pferde sind von Natur aus Bewegungstiere und der natürliche Bewegungsbedarf und -drang sollte jederzeit gewährleistet werden. Genügend Auslauf und leichte Bewegung sind auch ohne tägliches „Training“ ein absoluter Muss. Ansonsten kann die Winterpause schnell eine gegenteilige Wirkung haben als gewollt: ohne Bewegung und frische Luft werden Pferde oft krank und können Verhaltensstörungen entwickeln