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Die richtige Bewässerung für Reitböden

In der Sommerzeit wird die Bewässerung des Reitbodens wieder zum aktuellen Thema. Auf einem nassen, rutschigen Boden kann das Reiten schnell gefährlich werden. Aber auch trockener und tiefer Boden wirkt sich auf die Gesundheit von Pferd und Reiter negativ aus.

Das Ziel der Bewässerung sollte sein, dass der Reitboden ganzjährig über eine gewisse Grundfeuchte verfügt. Wie man diese erzeugt und erhält, hängt von den jeweiligen Bedingungen ab. Auf dem Außenplatz ist die Bewässerung gar nicht so einfach zu beeinflussen, da ein Großteil des Wassers unkontrolliert durch Niederschlag auf und in den Boden gelangt. Damit keine Schlammlandschaft entsteht, muss der Reitplatz je nach Tretschicht über einen entsprechenden wasserableitenden Unterbau (Drainage) oder eine Oberflächenentwässerung verfügen. Weitere Informationen dazu geben wir in unserem Beitrag „Reitboden Aufbau“.

stresan® ist dafür bekannt, Wasser sehr gut aufzunehmen und zu speichern. Dadurch bleibt der Boden länger feucht, ist elastisch und bietet Stabilität und Trittfestigkeit. Bei Reitsand-Vlies-Mischungen, wie unserem stresan® V, wird durch das Vlies sogar noch mehr Wasser aufgenommen bzw. gespeichert, sodass noch länger beste Reiteigenschaften gegeben sind.

Wann muss der Reitboden bewässert werden?

Wird ein Reitboden neu angelegt, benötigt die stresan®-Tretschicht, je nach Grundfeuchte, zu Beginn ca. 10-20 Liter Wasser pro Quadratmeter, um sich zu setzen und zu verzahnen. Der Sand zieht sich in Verbindung mit Wasser zusammen, verdichtet sich und entwickelt so die Grundfestigkeit, die zum Reiten benötigt wird. Bei Trockenheit braucht der Reitboden im Freien ca. alle 3 – 4 Tage Wasser. Bei hohen Temperaturen und viel Sonne sogar täglich. In der Halle ist die Bewässerung weniger kompliziert, da die Umwelteinflüsse dort nicht so stark sind. Bei Wärme muss der Boden dort jedoch ebenfalls häufiger gewässert werden. Wenn der Sand an der Oberfläche zu trocknen beginnt, der Boden tief wird und der Huf einsinkt, wird es für die Bewässerung des Reitbodens höchste Zeit.

Eine Faustregel dafür, wie viel Wasser der Boden benötigt, lässt sich leider nicht pauschal aufstellen. Dies hängt von verschiedensten Faktoren wie Regen, Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Lage des Außenplatzes (Sonne oder Schatten) ab. „Probieren geht über Studieren“ ist hier das Motto.

Tipp: Um den optimalen Feuchtegrad zu ermitteln, können Sie mit den Händen aus dem Sand eine Kugel formen – diese darf nicht bröckeln (= zu trocken) oder zerfließen (= zu nass).

Was ist bei der Bewässerung zu beachten?

Wichtig ist, dass der Boden vor dem Bewässern glattgezogen wird, damit die Bewässerung möglichst gleichmäßig erfolgt und Unebenheiten oder Vertiefungen, wie bspw. der Hufschlag, nicht mit Wasser volllaufen. Die Gleichmäßigkeit der Bewässerung ist wichtig, da der Platz durch Regen und anderen beeinflussenden Faktoren wie Bepflanzung, einer unterschiedlichen Intensität der Beregnung ausgesetzt ist. Durch einen sorgfältigen Aufbau des Reitplatzes sollte gewährleistet sein, dass die Tretschicht auch bei einer größeren Menge Wasser oder gröberen Form der Bewässerung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Unterschiedliche Arten der Bewässerung

Bei der Form der Bewässerung muss man für sich eine geeignete Methode finden, welche zum eigenen Kosten- und Zeitbudget passt. Jede Art der Bewässerung bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich.

Von Hand Bewässern

Die Bewässerung mit der Hand ist die wohl kostengünstigste Methode. Es muss kein Geld in Technik investiert werden, da der Platz allein mit dem Schlauch bewässert wird. Der Zeitaufwand ist dabei allerdings nicht zu unterschätzen. Zudem ist die gleichmäßige Bewässerung des Reitbodens für optimale Reiteigenschaften eine Herausforderung. Auf der anderen Seite kann bei partieller Sonnenbestrahlung oder durch unregelmäßige Schattenflächen bei der Bewässerung per Hand besonders gut auf die Bedürfnisse der trockenen Teilflächen geachtet werden.

Das Wasserfass

Eine zeitsparendere Alternative zu der händischen Bewässerung ist, den Reitboden per Traktor/Quad und anhängendem Wasserfass zu bewässern. Der zeitliche Aufwand ist geringer, da sich schnell eine große Menge Wasser aufbringen lässt. Auch hier besteht allerdings die Gefahr der ungleichmäßigen und vor allem ungenauen Bewässerung.

Professionelle Beregnungsanlage

Durchaus empfehlenswert, aber natürlich mit einigen Kosten verbunden, ist die Bewässerung des Reitbodens über eine professionelle Beregnungsanlage. Hier gibt es verschiedenste Varianten: Ob feststehend oder mobil. Eine Anlage vom Profi verteilt das Wasser mit feinem Nebel oder Sprühregen besonders gleichmäßig und lässt sich darüber hinaus einfach programmieren und timen, sodass die Bewässerung ganz nebenbei erfolgen kann.

Ebbe-Flut-System

Dieses “Rundum-Sorglos-System” sorgt für eine optimale Be- und Entwässerung der Tretschicht. Der Reitboden bietet den Hufen eine optimale Eindringtiefe, trocknet nicht aus und ist weniger anfällig für Verschiebungen. Die Systeme beim Ebbe-Flut-Reitboden unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter stark. Das Grundprinzip des „Anstau-Reitplatz“ ist aber immer ähnlich:

Für die meisten Systeme wird zunächst eine „Wanne“ ausgekoffert. Welche dann mit einer Folie ausgekleidet wird. Drainagerohre sorgen für die spätere Be- und Entwässerung. Auf diese wird die so genannte Drainschicht aufgebracht (Je nach Reitplatzbauer). Danach folgt der Reitsand bzw. die Tretschicht in individueller Abstimmung auf den Bedarf. Eine außenliegende Versorgungseinheit stellt sicher, dass Ihr Ebbe-Flut-Reitplatz immer über den korrekten Wasserstand verfügt.

 

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