Schlechte Bodenqualität ärgert nicht nur den Reiter sondern vor allem das Pferd, denn: Schlechte Bodenverhältnisse können sich negativ auf die Gesundheit des Pferdes auswirken. Tiefe Böden belasten stark den Sehnenapparat während zu harte Böden zu Gelenk- und Knochenblessuren führen können. Doch was kann man gegen einen zu tiefen oder zu harten Reitboden machen und wie kann man den Reitboden verbessern? Bevor man sich Gedanken über konkrete Lösungen macht, muss zunächst überlegt werden, ob mit der bestehenden Tretschicht und dem Reitplatzaufbau überhaupt gearbeitet werden kann.
Reitboden verbessern – geht das?
Die Erfahrung zeigt, dass in der Regel der falsche Reitsand („Sand, der nicht zum Reiten verwendet werden sollte”) verantwortlich ist. Heute wissen viele Stallbetreiber, dass verbreitet Quarzsande als Tretschicht verwendet werden. Aber das Problem dabei ist: Die meisten Quarzsande sind als Reitboden völlig ungeeignet. Quarzsand ist oft grobkörnig und bringt daher eine ungenügende Stabilität mit sich. Zudem ist das Korn häufig scharfkantig, die Folge ist erhöhter Hufabrieb. Nur wenige Sand Abbaugebiete in Deutschland verfügen über Quarzsand mit der Qualität, die man für einen Reitboden benötigt – daher sollte man sich beim Kauf von Reitsand vorher gründlich informieren, bevor man in ungeeignetes Material investiert.
Der ideale Reitboden sollte sich durch beste Eigenschaften für den Reitsport auszeichnen, das bedeutet er ist eben, trittsicher und besitzt eine hohe Scherfestigkeit.
Der Reitboden ist zu tief
Generell sollte man hier zuerst auf die Pflege, insbesondere die Bewässerung schauen – denn oft fehlt es dem Boden einfach an regelmäßiger Befeuchtung. Auch eine unzureichende Verdichtung des Reitsandes kann eine Ursache für einen zu tiefen Boden sein, dieser sollte dann mit einem Bahnplaner regelmäßig abgezogen und gewalzt werden, bis der gewünschte Effekt eintritt.
Ist es damit nicht getan, ist eine Möglichkeit die Zugabe von Vlies. Mit speziellen Vlieshäckseln lassen sich gute Ergebnisse erzielen, denn das Vlies stabilisiert den Reitsand und begrenzt die Eindringtiefe des Hufes ohne jedoch den Boden abzustumpfen – im Gegenteil: Vlies gibt dem Boden eine gute Elastizität. Je nach Kornstruktur und grundsätzlicher Eignung des Reitsandes, können und müssen zwei bis vier Kilogramm Vlies pro Quadratmeter untergemischt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Dabei sollte ausschließlich zertifiziertes Vlies verwendet werden, um das Risiko von gesundheitsschädigen Stoffen auszuschließen. Eine weitere Möglichkeit ist die Zugabe von einem festen, bindigen Sand, der unter die bestehende Tretschicht gemischt wird und die Festigkeit erhöht.
Der Reitboden ist zu hart
Für einen zu harten Boden kann der dauerhafte Einsatz einer Walze am Bahnplaner, ohne vorherige Lockerung des Bodens mit entsprechenden Zinken, der Grund sein. Verzichtet man auf den Einsatz der Walze, nachdem der Boden sich nach dem Einbau genügend verdichtet hat, kann das bereits eine Verbesserung bedeuten.
Hilft dies nicht, ist eine weitere Möglichkeit den Bodens mit einer speziellen Sandmischung aufzulockern. Dazu wird der vorhandene Boden mit einem Laser-Grader ausgerichtet und im Anschluss wird in einer Stärke von ca. zwei Zentimetern die spezielle Sandmischung über den Boden verteilt. Durch eine professionelle Einarbeitung oder aber auch durch das Reiten auf dem Boden vermischt sich der neue Sand mit dem alten Material und lockert den vorhanden Boden entsprechend auf.
Wenn Sie Fragen dazu haben, wie sie ihren Reitboden verbessern, überlegen ob ein Komplettaustausch der Tretschicht notwendig ist oder eine Aufbereitung des Reitbodens ausreicht, melden Sie sich gerne bei uns, wir freuen uns Sie zu beraten.