In der kalten Jahreszeit weichen viele Reiter zum Trainieren der Pferde gerne in die Reithalle aus, um den widrigen Witterungsbedingungen auf dem Reitplatz zu entgehen. Aber was macht man, wenn auf der Anlage keine Reithalle zur Verfügung steht und der Reitplatz im Winter die einzige Möglichkeit ist, sein Pferd zu bewegen?
FROST UND SCHNEE
Wie lange ein Sandboden auf einem Reitplatz bei Schnee und Frost bereitbar ist, kann man pauschal nicht sagen. Grundsätzlich sind all‘ unsere stresan® Produkte witterungsunabhängig nutzbar. Reine Sande frieren jedoch erfahrungsgemäß schneller als beispielsweise Sand-Vlies-Mischungen, da das Vlies nicht so schnell gefriert und den Boden somit weniger frostanfällig macht. In Zeiten anhaltender Minusgrade ist jedoch auch ein Reitplatz mit einem Sand-Vlies-Gemisch nicht bereitbar. Bei Schneefall sollte man beachten, dass sich Schneeklumpen unter und in den Hufen der Pferde festsetzen können. Diese können zum Aufbocken der Hufe und einer damit veränderten Belastung der Beine führen. Zudem besteht die Gefahr, dass Pferde durch den Schnee ins Rutschen geraten oder stolpern.
DEM FROST ENTGEGENWIRKEN
Gefrorener Boden ist nicht zum Bereiten geeignet und bringt ein enormes Verletzungsrisiko mit sich. Das Gefrieren des Bodens kann jedoch durch die Beimischung von sogenanntem Magnesiumchlorid verhindert bzw. verzögert werden. Das Magnesiumchlorid verhindert das Einfrieren des Sandes und macht den Platz auch bei Minusgraden bereitbar. Das Magnesiumchlorid kann ganz einfach auf der Tretschicht verteilt und eingearbeitet werden. Dies geht auch noch, wenn der Boden leicht angefroren ist, sollte aber idealerweise vor dem Frost eingearbeitet werden. Man sollte mit ca. 200 g Magnesiumchlorid pro Quadratmeter Reitfläche rechnen und mit einer Einwirkzeit von ca. zehn Stunden. Für die genauere Dosierung und Einwirkzeit sind die jeweiligen Hinweise bzw. die Herstellerempfehlungen zu berücksichtigen. Wichtig zu beachten ist, dass das Magnesiumchlorid durch Regen aus der Tretschicht gewaschen wird. Demnach ist die Wirkung des Magnesiumchlorids immer nur eine vorübergehende Lösung. Das Magnesiumchlorid muss regelmäßig neu eingemischt werden, um den gewünschten Effekt über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Zudem können empfindliche Pferde auf das Magnesiumchlorid reagieren. Es kann zu Reizungen im Bereich der Hufe und Fesseln der Pferde kommen und die Hufe der Pferde können austrocknen.
VORBEREITUNGEN FÜR DEN WINTER
Winter bedeutet in unseren Lagen nicht unbedingt Frost und Schnee, meist jedoch eine große Menge an Niederschlag. Um den Reitplatz auch unter diesen Bedingungen möglichst gut nutzen zu können, sollte man ein großes Augenmerk auf die Pflege der Tretschicht legen. Bei einem Reitplatz mit Oberflächenentwässerung ist es besonders wichtig, die Tretschicht regelmäßig abzuziehen und das nötige Gefälle zu erhalten. Nur so kann das Wasser ungehindert über die Oberfläche ablaufen und Pfützenbildung wird verhindert. Bei einem Reitplatz mit einer vertikalen Entwässerung, zum Beispiel durch ein Drainagesystem, ist die Pflege ebenfalls entscheidend. Neben dem regelmäßigen Abäppeln der Tretschicht, sollte gerade im Herbst darauf geachtet werden, dass Laub und ähnliches von der Tretschicht entfernt werden. Sonst bildet sich schnell organisches Material, welches sich in der Tretschicht festsetzt und gegebenenfalls die Poren des Entwässerungssystems verstopft.
Gerade in der nassen Jahreszeit ist der geregelte Abfluss des Wassers entscheidend. Je schneller der Reitplatz abtrocknet, desto geringer ist das Risiko, dass er bei Frost gefriert. Denn je weniger Wasser bei Frost in der Tretschicht vorhanden ist, desto langsamer friert diese ein.
Bei weiteren Fragen oder benötigten Informationen zum Thema Reitplätze und deren Nutzbarkeit im Winter, melden Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail bei uns und vereinbaren Sie einen Beratungstermin via Telefon oder direkt bei Ihnen vor Ort!