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Das Longieren – die Alternative zum Reiten

Neben dem Reiten ist das Longieren eine willkommene Abwechslung für das Pferd. Vom Boden aus besteht die Möglichkeit bestimmte Schwerpunkte zu trainieren. Neben der Losgelassenheit und Durchlässigkeit kann auch die Aufmerksamkeit durch beispielsweise Stangenarbeit oder Cavalettis gefördert werden. Ebenso sorgt eine solche Arbeit für ein fleißigeres kraftvolleres Abfußen des Pferdes. Neben dem Trainingsschwerpunkt, bietet sich das Longieren auch an, um eine Verbindung und somit Vertrauen zwischen Mensch und Pferd aufzubauen.

Die Ausrüstung

Die richtige Ausrüstung ist wichtig bei der Arbeit mit Pferden. Die Person, die das Pferd longiert, genannt der Longenführer, sollte während des Longierens feste Schuhe und Handschuhe tragen. Da sich jedes Pferd erschrecken kann, ist mit festen Schuhen und Handschuhen die Verletzungsgefahr geringer. Ebenso hat der Longenführer einen besseren Halt.

Der Longiergurt des Pferdes kann entweder auf dem Sattel verschnallt werden oder mit einer Schabracke oder einem geeigneten Pad direkt auf dem Rücken befestigt werden.

Will man auf einen Longiergurt und Ausbinder verzichten, ist eine sogenannte Longierhilfe eine gute Alternative, um das Pferd in entspannter Dehnungshaltung zu longieren.
Praxis-Tipp: Überkreuzt man die Enden der Longierhilfe bevor sie befestigt werden, verringert das die Bewegung in der Longierhilfe selbst und das Pferd wird weniger am Maul gestört.

Die verschiedenen Ausbinder

Es gibt verschiedene Hilfsmittel und Möglichkeiten das Pferd für die Longierarbeit auszubinden. Generell gilt für alle Ausbinder, dass sie so verschnallt werden müssen, dass die Stirn- Nasenlinie des Pferdes vor der Senkrechten ist. Bei jungen Pferden oder Pferden, die das Longieren nicht gewohnt sind, sollte man die Ausbinder anfangs etwas länger verschnallen. So kann es sich daran gewöhnen und lernen sich auszubalancieren.

Neben Dreieckszügeln, die unten am Gurt, sowie seitlich befestigt werden, gibt es noch Ausbinder, die nur seitlich und am Maul befestigt werden. Dreieckszügel bieten den Vorteil dem Pferd den Weg in die Tiefe zeigen zu können. Des Weiteren gibt es noch einen Laufferzügel, der seitlich befestigt wird und durch den Gebissring seitlich wieder zum Gurt zurückgeht. Je höher die zweite Schnalle des Laufferzügels befestigt wird, also das Dreieck seitlich vergrößert wird, umso mehr kann man das Pferd in die Aufrichtung bringen. Bei jungen Pferden eignen sich ebenfalls auch Gummi Ausbinder, die bei Druck nachgeben und so das Pferd nicht blockieren und damit verunsichern.

Möchte man auf Ausbinder und Longiergurt verzichten, kann auch mit einem Kappzaum longiert werden. Dies ist ein Kopfstück an dem die Longe direkt an verschiedenen Postionen befestigt werden kann.

Das Longieren

Zum Longieren sollte der Longenführer immer eine Longiergerte dabei haben, auch wenn das Pferd von Natur aus sehr fleißig ist. Die Gerte dient der Hilfengebung vom Boden aus.

Falls das Pferd mit einer Trense longiert wird, sollte darauf geachtet werden, dass die Zügel eingedreht und am Kehlriemen befestigt werden. So kann das Pferd nicht hineintreten und sich verletzen. Alternativ zur Trense kann auch ein Kappzaum verwendet werden. Hier wird der Druck vom Genick mehr auf die Nase verteilt. Ebenso wie bei der Trense sollte auf eine korrekte Verschnallung geachtet werden.

Bevor man das Longieren anfängt sollte das Pferd in der Mitte des Zirkels ausgebunden werden. Anschließend sollte der Longenführer sich neben das Pferd in Bewegunsrichtung stellen und es anführen. Nun kann es auf einen größeren Zirkel gelassen werden, indem die Longe langsam länger gelassen wird.

Neben der Longiergerte hat der Longenführer noch die Möglichkeit mit der Longe, der Stimme und der eigenen Position sowie der Körperhaltung Einfluss auf das Pferd zu nehmen.

Grundsätzlich gilt, dass die Longe, der Longenführer und die Longiergerte ein Dreieck um den Pferdekörper bilden soll. Dieses Dreieck sollte die ganze Zeit eingehalten werden. Um das Pferd etwas fleißiger zu machen, kann das Dreieck nach hinten verlegt werden, sodass man etwas mehr hinter dem Pferd steht und damit symbolisiert, dass es mehr vorwärts gehen soll. Wenn das Pferd jedoch etwas zu sehr nach vorne geht, kann man das Dreieck minimal nach vorne verlagern und somit zeigen, dass es sich etwas mehr zurücknehmen soll.

Um das Pferd noch losgelassener und durchlässiger zu bekommen, sind viele Übergänge zwischen den einzelnen Gangarten wichtig. Ebenso sollte regelmäßig die Hand gewechselt werden, um eine Gleichbelastung beider Seiten zu gewährleisten. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass das Pferd in jeder Gangart fleißig vorwärts geht und so an den Ausbinder herantritt.

Wenn das Longieren abwechslungsreicher gestaltet werden soll, können Cavalettis oder Stangen dabei helfen. Im Schritt sollte der Abstand ca. 0,80m, im Trab ca. 1,30m und im Galopp ca. 3m betragen. Je nach Pferd kann der Abstand etwas variieren.

Fazit

Grundsätzlich bietet das Longieren eine Abwechslung für Pferd und Reiter. Gerade bei Pferden, die unter dem Sattel schwer nachgeben oder bei jungen Pferden können Übungen an der Longe das Pferd weiter fördern und das Reiten unter dem Sattel vereinfachen.