Wir selbst bieten zwar keinen Reitplatzbau an, trotzdem wissen wir, wie ein Reitplatz unterhalb des Reitbodens aussehen sollte oder wie der Platz im Aufbau optimal für den speziellen Reitsand vorbereitet wird. Gerne geben wir Ihnen in diesem Beitrag einen ersten Überblick.
Will man einen neuen Außenplatz anlegen, sollte der Standort gut untersucht und nach Bedarf entsprechend vorbereitet werden: Die wichtigsten Faktoren des Untergrundes sind Tragfähigkeit und Standfestigkeit. Darüber hinaus sollte der Untergrund gut verdichtet und möglichst wasserunempfindlich sein. Um die Tragfähigkeit zu verbessern oder einen Höhenausgleich zu schaffen, ist es evtl. nötig weiteres Erdmaterial aufzuschütten, das danach ebenfalls verdichtet wird.
Ist der Untergrund ausreichend verdichtet, wird die Tragschicht aufgebracht. Diese dient als standfeste, stabile Unterlage für die Tretschicht bzw. Trennschicht. Eine wichtige Eigenschaft der Tragschicht ist das schnelle Aufnehmen bzw. Ableiten von überschüssigem Wasser – die Tragschicht muss also wasserdurchlässig und im Idealfall auch frostbeständig sein. Die Stärke der Tragschicht ist abhängig von dem vorhandenen Untergrund und den verwendeten Materialen der Tret- und Trennschicht – sie variiert zwischen 10 – 15 Zentimetern, kann aber auch bis zu 30 cm betragen. Als Material eignet sich bspw. Grobschotter oder Hartkalkstein.
Die im Aufbau darüber liegende Trennschicht hat üblicherweise eine Stärke von ca. 5 cm. Sie soll das Vermischen von Tret- und Tragschichtbestandteilen verhindern und für eine erhöhte stoßdämpfende Wirkung sowie Scherfestigkeit (Widerstandsfähigkeit) sorgen. Zudem dient die wasserdurchlässige Trennschicht auch als Wasserspeicher und sorgt so für eine Befeuchtung der Tretschicht von unten. Diese Feuchtigkeit schafft eine erhöhte Stabilität sowie Staubarmut des Reitbodens. Als Material für die Trennschicht eignen sich zum Beispiel Brechsand, Lava, Kalkstein und Splitt oder spezielle Gittermatten, die dann mit eben diesen Materialen aufgefüllt werden. Absolut wichtig ist hierbei wieder, dass die Materialien aufeinander abgestimmt werden!
Die Tretschicht ist die oberste Schicht – also der Reitboden an sich – und sollte auf dem Außenplatz eine Stärke von ca. 12 cm haben. Die Tretschicht muss Stabilität und Trittsicherheit gewährleisten; um Sehnen und Gelenke nicht unnötig zu belasten, soll sie außerdem elastisch, gleichzeitig aber nicht tief oder gar rutschig sein, sondern dem Huf guten Halt geben. Wichtige Kriterien sind die Fähigkeit der Wasserspeicherung bzw. die Ableitung von überschüssigem Wasser. Bei vielen Reitplätzen besteht die Tretschicht aus Sand, der mit Zuschlagstoffen wie Vlies oder Siebgut versetzt wird und daher besonders wasserdurchlässig ist.
Ganz vereinfacht, sieht der Aufbau eines Reitplatzes im Querschnitt so aus:
Besonderheit: Reitplatz mit Oberflächenentwässerung
Bei einem Reitsand wie dem reinen stresan® A, der das Wasser oberflächlich abführt, ist kein wasserdurchlässiger Unterbau aus Trag- und Trennschicht notwendig. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes, ist es sogar möglich auf die Tragschicht zu verzichtenn und die Tretschicht direkt auf die Trennschicht aufzutragen. Absolut essentiell für die Funktionalität ist, dass ein Gefälle von 1-2% vorhanden ist und das überschüssige Wasser ablaufen kann. Der Platz darf also nicht höher als bis zur Oberkante des Reitplatzes eingefasst werden, da dies ansonsten zu Wasseranstauungen führt.
Bei dem Bau eines Reitplatzes spielen demnach sowohl die Wahl des Standortes (Untergrund) als auch die Wahl der Tretschicht (reiner Sand-Reitboden oder mit Zusatzstoffen wie Vlies und Siebgut) sowie die entsprechende Abstimmung der Materialen für Tragschicht und Trennschicht eine wichtige Rolle. Wir empfehlen Ihnen daher, sich bei dem Bau Ihres Reitplatzes immer fachmännischen Rat einzuholen.