Für Pferdebesitzer sollte das Wohlergehen des Vierbeiners höchste Priorität haben. Eine wichtige Rolle, die verstärkt in den Fokus rückt, ist die korrekte Fütterung. Doch was genau muss man bei der Pferdefütterung beachten? Gibt es einen Unterschied zwischen Sommer- und Winterfütterung? Diesen und weiteren Fragen gehen wir hier auf den Grund und fassen die Ergebnisse für Sie zusammen.
Allgemeine Informationen zur Pferdefütterung
Die meisten Pferdebesitzer übernehmen die Zusammenstellung der Futterration eigenständig. Um den Futterzustand zu beurteilen, wird sich an der äußeren Erscheinung des Pferdes, an der Kondition sowie dem Trainingspensum orientiert. Bei der Auswahl der Futtermittel steht Raufutter an erster Stelle. Dazu wird in den meisten Fällen Getreide als Einzelfuttermittel, Müsli oder Pelltes gefüttert. Mittlerweile greifen auch viele Pferdebesitzer zu Zusatz- und Ergänzungsfuttermitteln, um das Pferd optimal zu versorgen.
Sommerfütterung vs. Winterfütterung
Im Winter fällt zum größten Teil die Verfügbarkeit des Weidegrases weg – dadurch fehlt dem Vierbeiner eine wichtige Futter- und vor allem Nährstoffquelle. Hinzu kommt, dass Pferde durch den Fellwechsel und die kalten Temperaturen wesentlich mehr Energie- und Nährstoffreserven (circa 25% mehr als in der übrigen Zeit des Jahres) verbrauchen. Das heißt, dass die Pferde in der Regel im Winter intensiver mit Nährstoffen und auch mit höheren Futtermengen versorgt werden müssen. Im Optimalfall bekommt ein Pferd täglich mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht, damit die fehlende Weidegrasration ausgeglichen werden kann. Zusätzlich sollte mineralisiertes Kraftfutter in Form von Müsli oder Pellets gefüttert werden, um den erhöhten Energie- und Nähstoffverbrauch -gerade in der Fellwechselzeit- zu kompensieren. Um den Mangel an ungesättigten Fettsäuren auszugleichen, der auch durch das fehlende Weidegras entsteht, sollte etwas Leinöl über das Kraftfutter gegeben werden. Für eine stabile Darmflora, eine verbesserte Wasseraufnahme sowie zur Stärkung von Haut- und Hufgesundheit, können 2-3 Kraftfutterrationen in der Woche durch eine Portion Mash ersetzt werden. Wir empfehlen außerdem, den Pferden immer einen Mineral- oder Salzleckstein zur Verfügung zu stellen. Im Sommer wird die Energie- und Nährstoffzufuhr bei Zugang zu frischem Weidegras ausgeglichen und somit können die zugefütterten Futtermengen allmählich reduziert werden.
Im Winter sollte generell mehr Rau- und Kraftfutter gefüttert werden als im Sommer, da im Winter das Weidegras wegfällt.
DIY Mash Futter für Ihr Pferd (mit Banane)
Die Mengenanghaben sind für eine Portion Mash für ein Großpferd von circa 600 kg gedacht, dass leichte Arbeit leistet. Wenn Ihr Pferd zum Beispiel weniger wiegt oder mehr Arbeit leistet, sollte die Menge dementsprechend angeglichen werden. Bei selbstgemachten Mash ist es wichtig, dass es an dem Tag, an dem Sie es zubreitet haben, verfüttert wird. Und egal ob gekauftes oder selbstgemachtes Mash – prüfen Sie immer vor der Fütterung, ob das Mash nicht meht zu heiß ist.
Das brauchen Sie:
- 250 g Weizenkleie
- 250 g geschälte Bananen
- 125 g Haferschrot
- 70 g Leinsamen
Zubereitung:
- Leinsamen 20 Minuten kochen lassen. Rühren Sie inziwschen die Weizenkleie mit heißem Wasser an.
- Schälen und zerquetschen Sie die Bananen.
- Mischen Sie alle Zutaten zusammen, sodass ein Brei entsteht und geben Sie den Haferschrot dazu. (Wenn der Brei zu fest ist, geben Sie bisschen kalten Wasser dazu.)
Es kann natürlich auch jedes andere Obst verwendet werden. Wichtig ist nur, dass das Obst zerquetscht bzw. püriert wird, damit das Pferd keine Schlundverstopfung bekommt.
Kolik Gefahr bei falscher Fütterung im Winter
Jeder Pferdebesitzer fürchtet das Wort „Kolik“. Darunter sind alle Symptome zu verstehen, die mit Bauchschmerzen, Darmkrämpfen oder im schlimmsten Fall Darmverschlingungen in Verbindung gebracht werden. Häufig tritt eine Kolik bei einer falschen oder minderwertigen Fütterung auf. Deswegen sollte immer darauf geachtet werden, dass nur qualitativ hochwertige Futtermittel verfüttert werden und keine gefrorenen Komponenten in den Magen des Pferdes gelangen. Zudem sollte immer zuerst das Raufutter und dann das Kraftfutter gefüttert werden, um den Magendarmtrakt des Pferdes zu schonen.
Immer zuerst Raufutter füttern, um den Magendarmtrakt des Pferdes zu schonen.
Was tun, wenn das Pferd abbaut?
Sie versorgen Ihr Pferd mit einer ausgewogenen Fütterung und trotzdem kann Ihr Pferd seinen Ernährungszustand nicht aufrechterhalten – sprich es verliert an Gewicht oder zeigt andere Symptome wie Schlappheit oder stumpfes Fell? Der Grund dafür kann ein Nährstoffmangel an Zink, Kupfer, sowie Biotin oder Vitamin sein, die Gefahr der Unterversorgung ist im Winter besonders hoch. Wenn ein Nährstoffmangel ausgeschlossen werden kann, empfehlen wir, sich mit einem Tierarzt in Verbindung zu setzen und das Pferd zum einen auf Würmer und zum anderen auf andere Mängel oder Unverträglichkeiten des Futters untersuchen zu lassen.