horse winter
Blog

Stallklima im Winter

Das optimale Stallklima ist zu jeder Jahreszeit ein Muss. Gerade im Winter ist dies jedoch oft sehr schwer zu erreichen und zu erhalten. Worauf es ankommt und welche Möglichkeiten es dafür gibt, haben wir kurz für Sie zusammengefasst!

 

Wie wirken sich Temperaturunterschiede auf Pferde aus?

Temperaturschwankungen stellen für Pferde kein Problem dar. Bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius fühlen sie sich am wohlsten. Oft projizieren Pferdebesitzer ihr Kälteempfinden auf das der Pferde. Ungeschorene und gesunde Pferde brauchen jedoch erst ab Temperaturen von -15 Grad Celsius Unterstützung in Form von zusätzlicher Nahrung. So kann dann der erhöhte Energieaufwand zur Regulierung des Wärmehaushaltes ausgeglichen werden. Die Thermoregulation der Pferde wird aus einem Zusammenspiel von Haut, Fell, Blutgefäßen und Schweißdrüsen gesteuert. Eine gute Thermoregulation kann jedoch nur dann funktionieren, wenn die Pferde unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt werden. Der Körper der Pferde nimmt die Temperaturunterschiede wahr und passt sich dementsprechend an.

Die Annahme, die Pferde könnten bei niedrigen Temperaturen frieren, beeinflusst oft auch das Stallklima. Türen werden geschlossen gehalten, Fenster nur tagsüber geöffnet. Dadurch wird der Luftaustausch im Stall eingeschränkt und das Klima und die Hygiene im Stall verschlechtert sich. Zudem wird die natürliche Thermoregulation der Pferde beeinflusst.

 

Die Folgen von mangelndem Luftaustausch

Frische Luft im Stall ist zu jeder Jahreszeit unerlässlich. Denn das Atmungssystem von Pferden ist zwar sehr leistungsfähig, reagiert jedoch auch sehr empfindlich auf Staub und Schadgase. In Pferdeställen sind die häufigsten und schädlichsten Schadgase Ammoniak und Kohlendioxid. Ammoniak entsteht durch Pferdekot und Urin und kann zu Reizungen der Atemwege führen. Kohlenstoffdioxid ist nicht direkt als Schadgas einzuordnen, da es beim natürlichen Atemvorgang von Mensch und Tier entsteht. Die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Luft ist jedoch ein Indikator für die jeweilige Luftqualität. Je mehr Kohlenstoffdioxid in der Luft ist, desto weniger Sauerstoff ist vorhanden.

Ist der Luftaustausch im Stall nicht ausreichend gewährleistet, kann es zudem zur schnelleren und vermehrten Schimmelbildung kommen. Denn durch die Atmung und Schweißproduktion der Pferde entsteht Feuchtigkeit. In Verbindung mit der Wärme des Stalls, entsteht eine feuchtwarme Luft, welche die Bildung und Verbreitung von Schimmelpilzen, Bakterien und Viren begünstigt. Die erhöhte Dichte an Krankheitserregern führt häufig zu Atemwegserkrankungen. Diese und andere Krankheiten breiten sich in unzureichend gelüfteten Ställen nachweislich leichter und schneller aus und können von Pferd  zu Pferd übertragen werden.

 

Maßnahmen zur Optimierung des Stallklimas

 

ständigen Luftaustausch gewährleisten

Regelmäßiges Lüften der Stallungen ist auch im Winter unabdingbar. Idealerweise sollten Fenster und Türen so lange wie möglich geöffnet bleiben. Kann dies, zum Beispiel durch Frost, nicht gewährleistet werden, sollte man den Stall regelmäßig lüften, um einen Luftaustausch zu gewährleisten. Wichtig dabei ist es, Zugluft zu vermeiden.

Schadgase durch verbesserte Stallhygiene vermeiden

Regelmäßiges Ausmisten der Boxen sollte selbstverständlich sein. Dabei sollte man darauf achten, dass sich beim Ausmisten der Boxen bestenfalls keine Pferde im Stall befinden. Nach dem Misten sollten die Stallungen gut gelüftet werden, um die Gase aus den Stallungen zu entfernen. Gerade beim Einstreuen der Boxen mit Stroh, kann es außerdem zu Staubbildung kommen. Demnach sollte man das Einstreuen der Boxen ebenfalls dann machen, wenn keine Pferde im Stall sind.

Bauliche Maßnahmen

In Pferdeställen wird oft mit Licht- und Lüftungsfirsten gearbeitet. Das bringt zum einen ausstreichend Licht in den Stall, hilft zum anderen aber auch bei einem regelmäßigen Luftaustausch. Zudem wird häufig mit sogenannten Windnetzen gearbeitet. Diese verhindern Zugluft und halten zudem Regen und Schnee ab. Gleichzeitig lassen die Netzte jedoch einen ständigen Luftaustausch zu und versorgen den Stall mit ausreichend frischer Luft, auch bei geschlossenen Fenstern und Türen. Die Berücksichtigung des richtigen Stallklimas sollte demnach schon beim Bau eine entscheidende Rolle spielen.