Bewegungsoption Führanlage, Laufband & Co.
In freier Wildbahn bewegen sich Pferde bis zu 16 Stunden am Tag und legen dabei um die 50 km zurück – und das hauptsächlich in der Grundgangart Schritt. Gerade im Winter ist es oft schwierig dem Grundbedürfnis des Pferdes nach Bewegung nachzukommen, denn durch die kurzen Tage, gefrorene oder zu matschige Böden fallen lange Ausritte oder Koppelgänge flach und das Training in der teilweise überfüllten Halle macht auch nicht immer Spaß. Um den Pferden ein abwechslungsreiches Bewegungsprogramm neben dem Reiten zu bieten und sie damit gesund und fit zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, denn: Nicht nur in den Fitnesscentern hat der technische Fortschritt Einzug gehalten – Auch im Pferdesektor gibt es immer mehr moderne Trainingseinrichtungen für unsere Vierbeiner:
Führanlagen
Führanlagen sind weit verbreitet und gehören zu den Klassikern unter den technischen Bewegungsmöglichkeiten. Aber nichts erinnert mehr an die wenig sehenswerten, veralteten Stahlklötze, die in der hintersten Ecke des Hofes standen. Mittlerweile gibt es verschiedenste Modelle und Formen, die miteinander kombinierbar sind. Von klein bis groß, in rund, eckig oder oval, mit Dach oder ohne, mit integriertem Longierzirkel oder mit Wasser befüllbar und alles von einfachen Ausführungen bis hin zu Luxus-Varianten. Welche Führanlage sich für welche Reitanlage eignet, hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab: Erstens dem zur Verfügung stehenden Platz und natürlich dem Budget. Wenn sich darüber Gedanken gemacht wurde, können Führanlagen, gemäß einem Baukastensystem, beliebig zusammengestellt werden.
Generell ist aber darauf zu achten, dass die Führanlage so groß angelegt wird, dass sie für die Pferde auch den gewünschten Trainings- und Rehabilitationseffekt bietet und nicht eine zusätzliche Belastung für die inneren Gliedmaße, wie Sehen, Bänder und Gelenke darstellt. Laut Experten schwächen runde Anlagen ab 14 Meter Durchmesser und mit integriertem Richtungswechsel den Belastungseffekt ab. Ovale Führanlagen werden als eine geringere Belastung für die Pferdegesundheit eingestuft.
Neben der Größe und Formen der Führanlage ist auch die richtige Tretschicht für die Gesunderhaltung des Pferdes von zentraler Bedeutung. Der Boden sollte stabil, sicher und elastisch sein. Daher empfehlen wir bei einer überdachten Führanlage unsere Sand-Vlies-Mischung (stresan® V GKAR) oder unseren Allroundsand stresan® A. Bei einer nicht überdachten Führanlage, die mit einem befestigten Untergrund und beispielsweise Loch-Matten ausgestattet ist, bieten wir unsere stresan®-Paddock-Mischung als wasserdurchlässige Tretschicht an.
Laufband
Im Gegensatz zu Führanlagen ist das Laufband genauso effektiv, aber platzsparender. Laufbänder gibt es heutzutage in unterschiedlichsten Ausführungen als Schritt-, Trab- und sogar Galopplaufband. Dabei gibt es Variationen, bei denen der Steigungswinkel verstellbar und eine Vibration einstellbar ist. Bei den meisten Anlagen lassen sich die Trainingsprogramme individuell auf die Pferde einrichten. Das A und O bei jedem Modell ist, eine bruchstarke Konstruktion, splitterfeste Wände, eine flach angelegte Auf- und Ablauframpe, ein rutschfester Boden und ein vorhandener Notaus-Knopf. gut zu erkennen sind diese Punkte auf dem unten abgebildeten Modell eines Laufbandes der Firma Kraft.
Aufgrund des Aufbaus des Laufbandes gilt dies als besonders gelenkschonend, weil die Pferde sich ausschließlich geradeaus vorwärts bewegen.
Aquatrainer
Um intensiveres Muskel- und Konditionstraining aufzubauen, bietet sich die Arbeit im Wasser an. Bei sogenannten Aquatrainern oder Wasserlaufbändern werden die inneren Gliedmaße geschont, da nicht das volle Gewicht auf den Muskeln und Gelenken lastet, sodass ein Aquatrainer sich besonders gut für die Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen eignet. Bei den meisten Modellen ist die Wassermenge und die Geschwindigkeit des Laufbandes individuell einstellbar und durch spezielle Filtersysteme wird das Wasser von Verunreinigungen befreit und kann mehrmals verwendet werden.
Natürlich kann man seinem Vierbeiner auch ohne diese technischen Trainingsmöglichkeiten ausreichend und abwechslungsreich beschäftigen, um dem Hallenkoller im Winter entgegen zu wirken. Dazu bieten sich beispielsweise diese Optionen an:
- Die Wochenenden bei gutem Wetter für Ausritte nutzen
- Freispringen
- Sitztrainig
- Gelassenheitstraining, dies eignet sich auch gut als Vorbereitung für Ausritte oder die Turniersaison
- Longieren
- Stangenarbeit, Cavalettiarbeit und Springgymnastik
- Geschicklichkeitstraining
- Bodenarbeit Zirkuslektionen
Also egal ob technische Trainingsmöglichkeiten, wie Führanlage, Laufband oder andere Alternativen zum täglichen Reiten – gezielt eingesetzt, kann jeder Bewegungsanreiz für das Pferd dazu beitragen es körperlich und mental fit und gesund zu halten.