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Turnier des Wanderreitens: T.R.E.C

Die Abkürzung TREC stammt ursprünglich aus dem französischen Techniques de Randonee Equestre de Competition und wird im deutschsprachigen Raum als Wettbewerb für Orientierungsreiten und -fahren übersetzt. Orientierungsreiten ist die sogenannte „Turnierform des Wanderreitens“ nach Tempovorgabe mit Karte und Kompass in kombinierten Wettbewerben. Bereits vor über 30 Jahren ist das Orientierungsreiten in Frankreich entstanden und hat sich seither in vielen Ländern verbreitet. TREC beinhaltet verschiedene pferdesportliche Disziplinen: Dazu gehören Orientierungsreiten, Geländereiten, Dressur und Springen. Alle Prüfungen werden mit demselben Pferd geritten, welches während der Veranstaltung regelmäßig untersucht wird.

Orientierungsreiten

Der gesamte Wettbewerb im Orientierungsreiten besteht aus drei Teilprüfungen und geht meist über mehrere Tage. Der Orientierungsritt beginnt zunächst im sogenannten „Kartenraum“ – der Reiter muss dabei innerhalb von 20 Minuten eine vom Veranstalter eingetragene, 35-45 km lange Strecke in die eigene Karte übertragen und diese anschließend mit Kompass, Karte und Stoppuhr bewältigen. An verschiedenen Kontrollpunkten wird dem Reiter die Durchschnittsgeschwindigkeit für den nächsten Abschnitt mitgeteilt. Neben der Herausforderung sich mit der Karte zu orientieren, sollte zu jedem Zeitpunkt möglichst genau die vorgegebene Geschwindigkeit eingehalten werden – sowohl bergab, als auch bergauf und in der Ebene um die vorgegebene Idealzeit für den Ritt zu erreichen.

Nach dem Check des Tierarztes steht anschließend die Rittigkeitsprüfung an. Dabei werden die Gangarten des Pferdes in Augenschein genommen. Auf einem ca. 2 m breiten Gang, muss der Reiter das Pferd zunächst über 150m in einem möglichst langsamen Galopp vorstellen, anschließend muss die gleiche Strecke in einem möglichst schnellen Schritt absolviert werden. Die seitlichen Ränder dürfen nicht übertreten und die vorgegebene Gangart nicht gewechselt werden.

Der Geländeritt ist die dritte Teilaufgabe des Wettbewerbs: Eine 2,5 km bis 5 km lange Strecke mit natürlichen und künstlichen Hindernissen muss innerhalb einer bestimmten Zeit bewältigt werden. Hindernisse sind bspw. Brücken, Wasserquerungen, steile Auf- und Abstiege im Sattel und an der Hand und die Überwindung eines Grabens. Die Aufgaben sollten möglichst harmonisch und flüssig bewältigt werden: Effektivität, Vorwärtsbewegung und der Stil des Paares fließen in die Wertung ein.

Orientierungsfahren

Neben dem Orientierungsreiten gilt auch das Orientierungsfahren als TREC-Disziplin. Beim Orientierungsfahren müssen zwei Teilprüfungen absolviert werden. Die Orientierungsfahrt führt über eine Strecke von ca. 12 bis 20 km, die vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit variiert dabei ähnlich wie beim Orientierungsreiten zwischen 5 bis 12 km/h je nach Streckenabschnitt. Die vorherige Zeit im Kartenraum beträgt 15 Minuten.

Die zweite Teilprüfung ist die Gelände- bzw. Hindernisfahrt: Eine 1,5 bis 2 km lange Strecke mit 16 natürlichen und künstlichen Hindernissen muss in einer bestimmten Zeit bewältigt werden. Mögliche Aufgaben sind das einhändige Fahren, Kehrtwende, Anfahren am Berg und das Überqueren einer Brücke. Die Höhe und Schwierigkeit der Hindernisse erfordert ein perfektes Zusammenspiel, Geschicklichkeit und Kondition von Reiter und Pferd.

Für mehr Informationen gibt es auf der Seite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. ein Handbuch zum freien Download mit allen Hindernissen des Geländeritts und der Geländefahrt zum Nachlesen, auch ein Bewertungsbogen ist hier einsehbar.

Beste Vorbereitung

Um im Orientierungsreitsport erfolgreich zu sein sind regelmäßige Trainingseinheiten unerlässlich. Das Pferd sollte langsam an die Hindernisse gewöhnt werden, der Reiter muss Geschwindigkeiten gut einschätzen können und sollte sich in fremdem Gelände mit Kompass und Karte orientieren können – das wichtigste: Pferd und Reiter sollten in jeder Situation harmonisch zusammenarbeiten! Je mehr Erfahrung Pferd und Reiter zusammen sammeln, desto besser für den späteren Wettbewerb.

Vom 1. bis 3. September findet in diesem Jahr übrigens die Weltmeisterschaft der Senioren und Junioren/Junge Reiter in Segovia/Spanien statt- wir drücken der deutschen Mannschaft die Daumen!