Mit der Tretschicht auf dem Reitplatz haben Sie bzw. ihr Pferd ständig Kontakt – demnach werden an die Tretschicht besonders hohe Ansprüche gestellt. Trittfestigkeit, Elastizität und Scherfestigkeit werden häufig in Verbindung mit der Qualität der Tretschicht genannt. Die Trittfestigkeit erkennt man daran, wie stark der Sand durch einen Huftritt komprimiert wird; die Elastizität misst, inwieweit der Boden in der Lage ist Druck abzufedern; die Scherfestigkeit gibt an, wie weit der Sand durch einen Huftritt zur Seite weicht. Bei der Verwendung von reinem Reitsand, frei von Zuschlagsstoffen, werden diese Eigenschaften durch eine regelmäßige Bewässerung und Pflege erreicht. Wie diese mit dem Zuschlagstoff Vlies noch verbessert werden können, haben wir für Sie zusammengefasst.
Aufgrund hervorragender Reiteigenschaften findet man aber auf vielen Reitplätzen eine Tretschicht aus Sand mit synthetischen oder organischen Zuschlagsstoffen. Je nach Art und Menge können Zuschlagsstoffe den Sand elastischer machen oder mehr Stabilität geben, sie erhöhen die Wasserspeicherkapazität und sorgen dafür, dass der Boden im Winter weniger schnell gefriert.
Vlies im Reitboden
Synthetische Stoffe, wie Vliesschnitzel, sorgen dafür, dass der Reitboden fester und somit stabiler wird, ohne jedoch an Elastizität zu verlieren. Mit Vlies bekommt der Boden eine besondere Scherkraft, hält die Feuchtigkeit länger und trägt damit zur Staubarmut bei. Je nach gewünschter Stabilität des Bodens kann durch die Variation der Mengenzugabe des Vlieses Einfluss auf die Festigkeit des Bodens genommen werden. Im Springreitsport ist ein festerer, stabiler Boden vorteilhaft, im Dressursport wird eher ein elastischer, federnder Boden gewünscht.
Pro Quadratmeter Sand wird bei stresan®-Reitsand-Mischungen 4 kg Vlies beigemischt- nicht nur oberflächlich sondern in der kompletten Tretschicht. Dies macht die Anschaffung einer Sand-Vlies-Tretschicht natürlich teurer (pro kg Vlies kann mit Kosten von einem Euro gerechnet werden), erfahrungsgemäß zeichnen sich Reitböden mit diesem Zuschlagstoff dafür durch eine hohe Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit aus. Wir haben Referenzen von Reitplätzen mit Sand-Vlies-Böden, die bereits 15 Jahre alt sind und immer noch hervorragende Reiteigenschaften aufweisen.
Dass sich Vlies negativ auf die Gesundheit des Pferdes auswirken könnte und daher zunächst als bedenklich galt, konnte in der Praxis widerlegt werden. Anhand verschiedenster Prüfergebnisse wurde Entwarnung gegeben – es ist allerdings auf die Qualität und Herkunft des Zuschlagstoffes zu achten! Für stresan® V-Reitböden verwenden wir von Anfang an nur zertifiziertes Vlies von zwei deutschen Herstellern. Dieses besteht aus qualitativ-hochwertigen, toxikologisch unbedenklichen Fasern und verfügt über entsprechende Zertifikate, die belegen, dass keine gesundheitsschädlichen oder umweltschädlichen Wirkungen bekannt sind.
Datenblatt zu dem von uns verwendetem Vlies.
Bei der Entsorgung ist darauf zu achten, dass der Zuschlagstoff gesondert von dem Sand entsorgt wird, da es sich nicht zersetzt und separat entsorgt werden muss. Wir geben Ihnen die Garantie, dass wir bei einer Erneuerung ihres stresan®-Reitbodens die alte Tretschicht kostengünstig zurücknehmen und fachgerecht entsorgen. Unser Ziel ist eine fachgerechte Entsorgung, die für unsere Kunden nicht teurer wird als die Anschaffung selbst.
Neuer Trend im Reitplatzbau: Biologisch abbaubares Vlies
Aktuell werden Forschungen und Tests bzgl. der Reit- und Belastungseigenschaften sowie der Haltbarkeit von biologisch abbaubarem Vlies betrieben. Das organische Vlies besteht aus Naturfasern wie z.B. Baumwolle, soll aber über die gleichen Eigenschaften wie das synthetische Vlies verfügen. Derzeit liegen uns diesbezüglich noch keine verlässlichen Ergebnisse oder Zertifikate vor.
Die Entscheidung zu einem Reitboden mit Vlies bedarf einer gründlichen Überlegung, vor allem da es sich um eine sehr wasserdurchlässige Tretschicht handelt, die einen wasserableitenden Unterbau benötigt. Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.