Als Zuschlagstoffe für Reitböden sind in Deutschland vor allem Vlies und Siebgut bekannt und werden auch am häufigsten eingesetzt. In Reitsand-Mischungen mit Vlies sind manchmal auch zusätzlich kleine Schwämmchen zu finden, die eingearbeitet werden, um die Wasserspeicherkapazität der Tretschicht zu erhöhen.
Jedoch gibt es noch weitere Zusätze die sich im Reitboden finden lassen, wie die synthetischen Fäden.
Die Beimischung von Fäden dient der Stabilisierung des Reitsandes, vor allem bei sehr lockeren, rolligen Sanden. Solche Sande zeichnen sich zwar durch eine hohe Wasserdurchlässigkeit auf, verdichten sich aber nur schlecht und weisen daher eine ungenügende Scherkraft und Stabilität auf. Das bedeutet: Der Pferdehuf sinkt zu tief ein und findet nicht genügend Halt. Durch die Zugabe von Fäden wird der Boden fester, griffiger und rutschfester. Das klingt natürlich erst einmal gut, problematisch dabei ist: Die synthetischen Fäden machen den Reitboden sehr stumpf und vermindern die Elastizität, sodass das Pferd regelrecht „abgestoppt“ wird.
Ein harmonisches Abfußen des Hufes ist bei Reitsandmischungen mit Fäden nur eingeschränkt möglich, da diese Tretschicht kaum nachgibt. Im Idealfall sollte die Tretschicht aber so weit nachgeben, dass der Sand ungefähr einen halben Zentimeter um den Pferdehuf locker ist. Vergleichen kann man diesen Effekt mit dem Laufen auf Betonboden – einmal barfuß und einmal mit stoßdämpfenden Sportschuhen.
Generell ist es natürlich richtig, dass auf dem Sand und nicht in dem Sand geritten werden sollte, ist der Boden aber zu fest und unnachgiebig, ist das Reiten auf dieser Tretschicht auf Dauer nicht empfehlenswert. Vereinfacht kann man sagen, dass durch die Zugabe von Fäden jeder Reitboden standfest gemacht werden kann – jedoch auf Kosten der Elastizität und daher im Endeffekt auf Kosten der Gesundheit von Sehnen und Bändern. Wir empfehlen daher für einen dauerhaften Reitboden keine Fäden als Zuschlagstoff und mischen diese nur auf Kundenwunsch ein.